Jubiläum im Zeichen der Bäume

Soroptimistinnen aus der Region spenden anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens heimisches Grün für die Berkelaue

Ein schöner Spätsommermorgen, 150 Frauen sind in die Berkelaue gekommen und stehen nun erwartungsvoll auf der Weide am jüdischen Friedhof. „Wie Sie sehen, sehen Sie nichts“, begrüßt Moderatorin Uta Schneider vom Club Coesfeld die Vertreterinnen von 15 regionalen Clubs der Service-Organisation Soroptimist International (SI), die sich entschlossen haben, anlässlich ihres weltweit 100-jährigen Jubiläums für die Weide am jüdischen Friedhof zehn heimische Bäume zu spenden. Von denen ist allerdings noch nichts zu sehen – sie werden demnächst zu geeigneter Pflanzzeit in die Erde gesetzt. „Kommen Sie später immer mal wieder vorbei, um nach Ihren Bäume zu sehen“, lädt Birgit Stephan vom Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V. ein, die den Frauen vor Ort ebenso kurzweilig wie fachkundig den ökologischen Zusammenhang ihrer Spende erläutert und ihnen zeigt, wo die Bäume stehen werden.

SI ist die weltweit größte Service-Organisation berufstätiger Frauen. Mit der Jubiläumsaktion unter dem Motto „1921 ,Mit den Bäumen fing alles an – 2021 ,Bäume pflanzen für unsere Zukunft’“ sind die 15 regionalen Clubs Teil der weltweiten SI-Jubiläumsaktion #Plant Trees. Sie knüpfen an das Engagement der Gründerinnen an – die pflanzten einst Mammutbäume in den USA – und übernehmen zugleich Verantwortung für die Zukunft.

SI hat das Ziel, die Lebenssituation von Frauen und Mädchen weltweit zu verbessern. Da ist neben dem Zugang zu Bildung und Berufschancen sowie der Beseitigung von Gewalt auch der Schutz von Umwelt und Klima ein zentrales Ziel.

Diesen Gedanken nimmt Bürgermeisterin Marion Dirks in ihrem Grußwort bei der anschließenden Festveranstaltung an der Kolvenburg auf: „Sie haben verstanden, worum es geht, nämlich um die Verbindung verschiedener thematischer Aufgaben“, zollt sie den Soroptimistinnen Respekt. Am Beispiel Afghanistan betont sie, wie wichtig es sei, den Blick weltweit auf die Situation von Frauen zu richten. Aber sie punktet ebenso mit lokalen Themen. „Wir bieten hier in Billerbeck jedem Kind auch unter drei Jahren einen Betreuungsplatz an, damit Frauen die Chance haben, Familie und Beruf zu vereinbaren.“ Und sie berichtet ganz persönlich, wie sie mit Vorurteilen zu kämpfen hatte, als sie 2004 als erste Frau im Kreis Coesfeld das Bürgermeisterinamt übernahm. Es sei wichtig, dass Frauen in der Politik ihre Sicht auf die Dinge einbrächten. Das unterstützt Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, der sich von der geballten Frauenpower nicht abschrecken lässt. „Machen Sie weiter so“, appelliert er an die Soroptimistinnen. Deren Deutschland-Präsidentin Dr. Renate Tewaag lobt die Vernetzung der regionalen SI-Clubs und ihren Einsatz im Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele, denen sich SI verpflichtet fühlt. Da passt es perfekt, dass die Frauen am Ende der Feierstunde kleine Setzlinge, die als Tischdeko dienten, zum Einpflanzen mit nach Hause nehmen dürfen.

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