Was tun Sie: Weitergehen oder klingeln?

Kreis Coesfeld/Münster. Eben wollen Sie am Haus einer Bekannten klingeln, da ertönen von drinnen Schreie. Schmerzensschreie? Sie zögern, wollen nicht in eine häusliche Szene – häusliche Gewalt? – verwickelt werden. Kehren um und gehen. So geht es dem „Buchspazierer“ im gleichnamigen Buch, das derzeit als Film in den Kinos läuft. Als er wieder auf die Szenerie trifft, zögert er erneut, fasst sich aber ein Herz, klingelt – und gibt so der Handlung einen völlig neuen Verlauf. 

Nein, dies ist keine Buchbesprechung, es ist ein Handlungsaufruf – von hunderten aktiven Frauen aus der Region, die sagen: „Gewalt kommt nicht in die Tüte“! 190.000 Brötchentüten mit diesem Aufdruck werden rund um den „Orange Day“ am 25. November, dem Tag gegen Gewalt an Frauen, in Bäckereien im gesamten Kreis Coesfeld sowie in Münster über die Theke gereicht.

„Wer hinter einer Haustür Gewalt vermutet, einen Verdacht hat oder selbst betroffen ist, findet auf den Tüten mit der Botschaft auch die Nummer 116016 fürs Hilfetelefon, das rund um die Uhr besetzt ist“, erklärt Tanja Werner, Präsidentin des Soroptimisten-Clubs (SI) in Nordkirchen. Mit-Organisatorin Claudia Zeißig strahlt: „Das Engagement ist riesig“.

190.000 Brötchentüten wandern über die Theken

Denn die Tüten werden im Kreis Coesfeld von allen Geiping-Filialen verteilt, in Münster von allen Gildebäckereien – u.a. Krimphove, Tollkötter, Schrunz –, aber auch von freien Bäckereien wie Essmann, Kanne, Cibaria und Geiping, und wandern so vom 25.11. bis 10.12.2024 in tausende Haushalte.

Um solch einen Radius zu schaffen, haben viele Engagierte die Köpfe zusammengesteckt und Hand angelegt: Außer Münsterland Süd/Nordkirchen sind die SI-Clubs Münster, Münster-Mauritz, Dülmen und Senden-Steverland beteiligt, der Zonta Club of Münster, der Arbeitskreis gegen Gewalt an Frauen und Mädchen sowie die Stadt Münster und der Kreis Coesfeld mit all ihren Gleichstellungsbeauftragten.

Gewalt spielt sich nicht nur „woanders“ ab

Grafik-Schülerinnen und -Schüler des Adolph-Kolping-Berufsskollegs in Münster haben die Brötchentüte und dazu ein Plakat entworfen. Für die Druckkosten haben sich Sponsoren und die Kommunen ins Zeug gelegt. Sie alle sind überzeugt: Gewalt spielt sich nicht nur „woanders“ ab. Deshalb heißt es groß in orange auf den Plakaten: „Wir machen mit!“

https://www.soroptimist.de/home/bekennen

Großzügige Spende sichert Fortführung – Sternenmantel – das Tonie-Projekt der Stadtbücherei für Senior:innen

Im März 2023 konnte die Stadtbücherei St. Felizitas, Lüdinghausen, ihr Tonie-Projekt für Senior:innen der Öffentlichkeit präsentieren. Die bunten Tonieboxen, die aus dem Kinderzimmer nicht mehr wegzudenken sind, sollen auch einer anderen Zielgruppe ein Stück kulturelles Leben zurückbringen. Das Team der Stadtbücherei produzierte in einer lokalen, städtischen Gemeinschaftsaktion verschiedene Tonaufnahmen, mit denen die sogenannten Kreativ-Tonies für Senior:innen bespielt wurden, da diese natürlich nicht unbedingt Räuber Hotzenplotz oder Elmar hören möchten. Durch die einfache Bedienung sind die Boxen sowohl für Menschen mit einer Demenzerkrankung als auch für Menschen mit einer eingeschränkten Motorik oder schlechtem Sehvermögen geeignet. Diese Idee erfuhr auch bei der diesjährigen BiblioCon Anfang Juni in Hamburg großes Interesse. Dort stelle Medienpädagogin Julia Katthöfer einem Fachpublikum deutschsprachiger Bibliotheken vor, was die Stadtbücherei in Pionierarbeit auf die Beine gestellt hat.

Vor kurzem gab nun die Stadtbücherei St. Felizitas bekannt, dass in diesem Jahr ein neues Tonie-Projekt unter dem Namen „Sternenmantel – ein Palliativ-Tonie für Lüdinghauser Seniorenheime“ ins Leben gerufen wurde. Gemeinsam mit dem Antoniushaus und dem Clara-Stift wurde ein inhaltliches Konzept entwickelt für eine Hörspielfigur, die in der Palliativpflege als ergänzende Maßnahme im Sterbebegleitprozess eingesetzt werden kann. Dank der Förderung vom Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur (kubia) konnte das Projekt in diesem Jahr umgesetzt werden.

Nun folgen die nächsten guten Nachrichten: das Projekt muss im Dezember 2024 nicht enden! Dank der großzügigen Spende von 1.000 € von den Soroptimistinnen vom Club Münsterland-Süd/Nordkirchen kann es auch im nächsten Jahr weitergehen. Mithilfe der Spendengelder können weitere technische Ausstattung und zusätzliche Tonieboxen für den Verleih angeschafft werden. Auch stehen somit weitere Honorarmittel für Fachpersonal zur Verfügung, so dass der Palliativ-Tonie um beispielsweise instrumentale Musikstücke ergänzt werden kann.

Am Dienstag, dem 02. Juli fand in den Räumlichkeiten der Stadtbücherei die offizielle Spendenübergabe statt. „Nach einem intensiven Austausch mit Frau Katthöfer war uns klar, dass wir diese tolle, lokale Aktion und deren Fortführung unterstützen möchten.“ erklärt die Präsidentin Frau Tanja Werner. Ein besonderes Highlight dieser Kooperation stellt die Teilnahme einer Soroptimistin als ehrenamtliche Vorleserin dar. Frau Dr. Eva Krause nahm gemeinsam mit Ihrem Vater Herrn Christoph Krause bereits am ersten Aufnahmetag Ende Mai teil. „Es war uns eine große Freude, dem Projekt unsere Stimmen leihen zu können!“, sind sich Vater und Tochter einig. Die freiberufliche Sprecherin Eva Osinski, die beim Pressetermin ebenfalls vor Ort war, brachte sogar erste Hörproben der Aufnahmen mit, damit die Vertreterinnen des Clubs Münsterland-Süd/Nordkirchen einen ersten Eindruck erhalten konnten.

Das Projektteam rund um Julia Katthöfer und auch Büchereileiter Peter Mählmann freuen sich riesig über eine Fortsetzung des Sternenmantel-Projekts. „Nachdem wir das erste Mal von unserer Idee in der Öffentlichkeit berichtet haben, erreichten uns viele positiven Nachrichten – auch von Fachpersonal. Das zeigt uns, dass wir mit unserer Arbeit auf einem gutem Weg sind.“ berichtet Frau Katthöfer, „Weiterhin sind wir sehr dankbar über die lokale Unterstützung, die wir erfahren. Ohne solche Hilfsmittel und auch das ehrenamtliche Engagement wäre solch eine Idee nicht auf Dauer zu realisieren.“ Umso schöner, wenn es nun nicht mit der Veröffentlichung des Palliativ-Tonies im Spätherbst enden muss, sondern auch 2025 fortgesetzt wird.

Mit freundlichen Grüßen

Julia Katthöfer www.buecherei-lh.de

www.bibload.de

www.facebook.com/buecherei.lh

https://stadtbuechereistfelizitasluedinghausen.wordpress.com
https://www.instagram.com/stadtbuchereist.felizitas

VERÄNDERUNG BEGINNT MIT EUCH

Heute ist Weltfrauentag. Lest die Zeichen der Zeit und entscheidet aktiv, wie ihr damit umgehen wollt. Integriert Veränderung in euer Leben, werdet Teil der Veränderung. Übernehmt Verantwortung in allen Bereichen eures Lebens, so könnt ihr euren Weg selbst bestimmen. Unterstützt andere Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt, um ihnen zu ermöglichen, dass sie sich selbst interessensbezogen entwickeln und ausleben können. Seit 1911 begehen Frauen den „Internationalen Tag der Frauen“. Weltweit wird heute auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht. Zeit für Veränderung! 

Erfolgreiche Veranstaltung von SI-Club Münsterland-Süd/Nordkirchen beleuchtet brisantes Nahostthema

Am 14. Februar fand in der Alten Mensa im Schloss Nordkirchen ein hochkarätiger Vortrag zum „Pulverfass Nahost“ statt. In der Veranstaltung, organisiert von Soroptimist International, Club Münsterland-Süd/Nordkirchen,lieferte der renommierte Redner Ruprecht Polenz tiefgreifende Einblicke in die historischen Wurzeln und aktuellen Herausforderungen des Nahostkonflikts. Rund 80 interessierte Teilnehmer*innen besuchten die Veranstaltung.

Ruprecht Polenz, ehemaliger Bundestagsabgeordneter, langjähriger Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde, fesselte das Publikum mit seiner profunden Analyse. Zunächst erklärte Polenz, warum die globale Bedeutung der Nahostregion ein tiefes Verständnis der historischen Wurzeln und der vielfältigen Konfliktlinien zwischen Israel, Palästina und den arabischen Nachbarn erfordere. In einer profunden Analyse erläuterte er dann die diplomatischen Bemühungen einer schrittweisen Lösung für den israelisch-palästinensischen Konflikt vom Teilungsbeschluss der Vereinten Nationen 1947 über die Phase nach dem Jon-Kippur-Krieg bis hin zu den Verhandlungen in Taba und dem Oslo-Prozess. 

Polenz‘ Ausführungen verdeutlichten einerseits zentrale Herausforderungen bei der Suche nach einer dauerhaften Friedenslösung im Nahen Osten. Andererseits machten sie deutlich, dass neben territoriale und wirtschaftliche Interessen zunehmend auch ideologisch-religiöse Spannungen traten, die eine Annäherung der Konfliktparteien zusätzlich erschwerten. Dabei nahm Polenz auch die intensive israelische Siedlungspolitik der letzten Jahre kritisch in den Blick. Deutliche Worte fand er für den Terroranschlag der Hamas, den er als „außerordentlich brutal“ und „jenseits menschlicher Vorstellungskraft“ bezeichnete und als bewussten, strategisch intendierten Versuch der „Re-Traumatisieurung“ des jüdischen Volkes charakterisierte. 

Im Ausblick diskutierte Polenz verschiedene Perspektiven auf dem Weg zu einer Lösung oder zumindest Beruhigung des Konflikts. Kritisch sah er Forderungen nach einer Einstaatenlösung, besonders, wenn Israel sowohl ein demokratischer als auch ein jüdischer Staat bleiben wolle. Vor allem aber sei der Nahostkonflikt nicht monokausal und könne dadurch auch nicht rein militärisch bekämpft werden. Ein Schlüssel zur Lösung liege vielmehr in der Überwindung religiöser Konflikte und der Demokratisierung in der Region. In diesem Zusammenhang betonte Polenz auch die Wichtigkeit einer klugen israelischen Regierung, die die Entwicklung von Demokratie und die Integration verschiedener Bevölkerungsgruppen im Nahost-Gebiet stärker als bisher fördern könne. 

Seine Rede beendete Polenz mit dem berühmten Zitat von David Ben-Gurion, dem ersten Premierminister Israels: „Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist, also seien wir Realisten.“ 

Es folgte eine angeregte und spannende Publikumsdiskussion. Der Eintritt zu dem Abend war kostenfrei; statt Eintritt wurde das Publikum um eine Spende für das Friedensdorf Oberhausen, an dem Abend vertreten durch Wolfgang Mertens, gebeten. Der SI-Club Münsterland-Süd/Nordkirchenkonnte durch den informativen politischen Abend nicht nurüber 1000 Euro für das Friedensdorf sammeln, sondern bewies erneut sein gesellschaftspolitisches Engagement für Frieden, Verständigung und Menschenrechte.

Musikalische Lesung

Mascha Kaléko

Musikalische Lesung mit Claudia Wulf (Rezitation) und Andrea Sauer (Musik)

04.11.2023 
Ort: Steverhalle Senden

Zusammen mit dem Club Senden-Steverland veranstalten wir eine musikalische Lesung  100% zugunsten des Frauen- und Kinderschutzhauses in Dülmen.

Ab 19:00 Uhr freuen wir uns auf die Besucher im Foyer der Steverhalle Senden zum geselligen Austausch, um 20.00 Uhr beginnt die Lesung.

Die Lüdinghausenerin Claudia Wulf liest aus den Werken und dem Leben der Lyrikerin Mascha Kaléko, die Nordkirchenerin Andrea Sauer spielt Lieder und Kompositionen hauptsächlich aus dieser Zeit.

Karten im Vorverkauf zu 17 € und an der Abendkasse zu 20€

Vorverkaufsstellen:

Lüdinghausen: Adam & Eva Moden, Wein Stork

Senden: Rathaus,  Bücher Schwalbe

Ottmarsbocholt: Möller Orthopädie Schuhtechnik

Nordkirchen: COPIES and more und Eiscafé Pallina

Mit unserer Aktion „Schutzschirme“ setzten wir Soroptimistinnen in Lüdinghausen ein gut sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Mit orange-farbigen Schirmen versammelten wir uns auf dem Marktplatz in Lüdinghausen und informierten über dieses alarmierende Thema und die lokalen wie bundesweiten Hilfsangebote.  Dabei dienten die leuchtenden Schirme nicht nur als Warnzeichen, sondern standen auch für Mut, Wärme und Schutz, der jedem Opfer zusteht. Nach der Mahnwache zogen wir Frauen gemeinsam durch die Innenstadt zur Burg Lüdinghausen und kamen mit vielen Passanten ins Gespräch.

„Schutzschirme gegen Gewalt an Frauen“

Seit den 1980er Jahren ist die Farbe Orange weltweit von großer Bedeutung für eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen. Am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, starten die jährlich stattfindenden „Orange Days“ und enden mit dem Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember. Während dieser 16 Tage finden weltweit Veranstaltungen und Aktionen „in Orange“ statt. Ziel ist es die Öffentlichkeit für die dramatische Situation vieler Frauen und Mädchen zu sensibilisieren und auch ein hoffnungsvolles Zeichen für Gleichberechtigung, Solidarität und Stärke zu setzen.

Dass die Sensibilisierung für dieses Thema bitter nötig ist, zeigen die Zahlen:.ein Drittel aller Frauen wird in ihrem Leben Opfer physischer oder sexualisierter Gewalt, ein Viertel davon trifft beim Täter auf ihren aktuellen oder ehemaligen Partner. Diese erschreckenden Ausmaße haben sich im Zuge der Corona-Pandemie für Frauen und Kinder bekanntermaßen noch weiter verschärft, von einer sehr hohen Dunkelziffer ist auszugehen. Jeden Tag gibt es in Deutschland einen polizeilich registrierten Tötungsversuch an einer Frau, im Jahr 2021 starben 113 Frauen durch Gewalt in der Partnerschaft.

Nicht nur während der Orange Days möchten wir ein Zeichen gegen Gewalt setzten. Seit vielen Jahren unterstützen wir die Kinderschutzambulanz der Kinderklinik in Datteln sowie das Friedensdorf in Oberhausen mit Spendengeldern.

LKW mit Hilfsgütern aus Lüdinghausen rollt Richtung Nysa (Polen) und Kolomyja (Ukraine) 

Über 100 Pakete Einwegwindeln und mehr als 70 Pakete Säuglingsmilch und Babybrei übergaben Cornelia Wunsch und Jasmin Clausen vom SI-Club Münsterland-Süd/Nordkirchen an Franz-Josef Gosmann. Innerhalb weniger Tage waren sie der Aufforderung des Lüdinghauser Bürgermeisters Ansgar Mertens gefolgt, der um Sachspenden für die Partnerstadt Neisse in Polen und für die Stadt Kolomyja in der Ukraine bat. 

Auf Grund des Krieges in der Ukraine können sowohl in Neisse als auch in Kolomyia Babyartikel, wie z. B. Einwegwindeln und Säuglingsnahrung, nicht mehr in ausreichenden Mengen gekauft werden. Viele Frauen stehen mit leeren Händen da und wissen nicht, wie sie ihre Kinder versorgen sollen. 

„Nachdem wir die Pressemitteilung der Stadt Lüdinghausen gesehen hatten, war uns klar, dass wir jetzt sofort Solidarität zeigen wollen.“, erklärte Cornelia Wunsch, die Präsidentin des Serviceclubs. Und so taten sich einige Frauen aus dem Club zusammen, sammelten Spenden und gingen einkaufen. Wunsch weiter: „Frauen und Kinder sind seit je her die Zielgruppe der Soroptimistinnen. Nationalität oder Religion spielt dabei keine Rolle. Und wenn wir da etwas tun können, ist es für uns eine Selbstverständlichkeit.“ 

Jasmin Clausen ergänzt: „Geld spenden ist die eine Sache und Grundlage dafür. Darüber hinaus war es mir aber auch wichtig aktiv zu handeln. Ein solches Projekt unter Zeitdruck voranzutreiben war eine kleine Herausforderung und macht Spaß. Wir sehen, was wir geschafft haben. Das tut gut in diesen Zeiten.“ 

Neben den Soroptimistinnen folgten auch viele andere Menschen in Lüdinghausen der Bitte um Sachspenden. Franz-Josef Gosmann – der sich mit seiner Familie um die Abwicklung und Logistik des Projekts kümmert, – erzählte, dass über die ganzen Tage immer wieder Eltern, Großeltern oder auch Kinder mit Windelpaketen oder Babynahrung ankamen und alles in seinen Bulli packten. Auch Geldspenden wurden abgegeben, die dann hier vor Ort in Babyartikel umgesetzt wurden. Gosmann selber lagert die Sachspenden zwischen und bringt sie am Mittwoch in ein großes Lager. Dort wird dann der LKW aus Ingelheim erwartet, der schon zur Hälfte mit Medikamenten und Verbandszeug gepackt ist. Wenn alles gut läuft, erreicht er am Wochenende Polen. 

Wir freuen uns einen – wenn auch kleinen Beitrag – zum Gelingen dieses Hilfsprojektes beigetragen zu haben. 

Jubiläum im Zeichen der Bäume

Soroptimistinnen aus der Region spenden anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens heimisches Grün für die Berkelaue

Ein schöner Spätsommermorgen, 150 Frauen sind in die Berkelaue gekommen und stehen nun erwartungsvoll auf der Weide am jüdischen Friedhof. „Wie Sie sehen, sehen Sie nichts“, begrüßt Moderatorin Uta Schneider vom Club Coesfeld die Vertreterinnen von 15 regionalen Clubs der Service-Organisation Soroptimist International (SI), die sich entschlossen haben, anlässlich ihres weltweit 100-jährigen Jubiläums für die Weide am jüdischen Friedhof zehn heimische Bäume zu spenden. Von denen ist allerdings noch nichts zu sehen – sie werden demnächst zu geeigneter Pflanzzeit in die Erde gesetzt. „Kommen Sie später immer mal wieder vorbei, um nach Ihren Bäume zu sehen“, lädt Birgit Stephan vom Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V. ein, die den Frauen vor Ort ebenso kurzweilig wie fachkundig den ökologischen Zusammenhang ihrer Spende erläutert und ihnen zeigt, wo die Bäume stehen werden.

SI ist die weltweit größte Service-Organisation berufstätiger Frauen. Mit der Jubiläumsaktion unter dem Motto „1921 ,Mit den Bäumen fing alles an – 2021 ,Bäume pflanzen für unsere Zukunft’“ sind die 15 regionalen Clubs Teil der weltweiten SI-Jubiläumsaktion #Plant Trees. Sie knüpfen an das Engagement der Gründerinnen an – die pflanzten einst Mammutbäume in den USA – und übernehmen zugleich Verantwortung für die Zukunft.

SI hat das Ziel, die Lebenssituation von Frauen und Mädchen weltweit zu verbessern. Da ist neben dem Zugang zu Bildung und Berufschancen sowie der Beseitigung von Gewalt auch der Schutz von Umwelt und Klima ein zentrales Ziel.

Diesen Gedanken nimmt Bürgermeisterin Marion Dirks in ihrem Grußwort bei der anschließenden Festveranstaltung an der Kolvenburg auf: „Sie haben verstanden, worum es geht, nämlich um die Verbindung verschiedener thematischer Aufgaben“, zollt sie den Soroptimistinnen Respekt. Am Beispiel Afghanistan betont sie, wie wichtig es sei, den Blick weltweit auf die Situation von Frauen zu richten. Aber sie punktet ebenso mit lokalen Themen. „Wir bieten hier in Billerbeck jedem Kind auch unter drei Jahren einen Betreuungsplatz an, damit Frauen die Chance haben, Familie und Beruf zu vereinbaren.“ Und sie berichtet ganz persönlich, wie sie mit Vorurteilen zu kämpfen hatte, als sie 2004 als erste Frau im Kreis Coesfeld das Bürgermeisterinamt übernahm. Es sei wichtig, dass Frauen in der Politik ihre Sicht auf die Dinge einbrächten. Das unterstützt Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, der sich von der geballten Frauenpower nicht abschrecken lässt. „Machen Sie weiter so“, appelliert er an die Soroptimistinnen. Deren Deutschland-Präsidentin Dr. Renate Tewaag lobt die Vernetzung der regionalen SI-Clubs und ihren Einsatz im Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele, denen sich SI verpflichtet fühlt. Da passt es perfekt, dass die Frauen am Ende der Feierstunde kleine Setzlinge, die als Tischdeko dienten, zum Einpflanzen mit nach Hause nehmen dürfen.

Neue Verkaufswege für die Wortlichtkerze

Man braucht Glück. Nur selten gibt es die Gelegenheit das „Wortlicht“ zu bekommen. In dieser besonderen Kerze verbirgt sich ein Gedicht, das erst beim Anzünden lesbar wird. Es wurde von Frantz Wittkamp vor einigen Jahren eigens für diesen Zweck gereimt und als hätte er es schon damals gewusst, dass man sich in diesem Jahr keine bessere Gesellschaft als eine kleine Kerze wünschen kann, lautet es: „Ich bin ein Licht und ein Gedicht, wir sind zu zweit in der Dunkelheit.“ 
In Zeiten als das Feiern noch möglich war, wurden die Lichter von uns beim Open-Air-Schlosskonzert in Nordkirchen und auf dem Weihnachtsmarkt in Cappenberg verkauft. Regelmäßig konnte mit dem Erlös ein vierstelliger Betrag an soziale Projekte, unter anderem das Friedensdorf Oberhausen (www.friedensdorf.de) überwiesen werden. In diesem Jahr läuft der Verkauf auf neuen Wegen. In Nordkirchen gibt es die Kerzen für 5 € im Unverpacktladen „Landleben“, in Lüdinghausen im Autohaus Rüschkamp.