VERÄNDERUNG BEGINNT MIT EUCH

Heute ist Weltfrauentag. Lest die Zeichen der Zeit und entscheidet aktiv, wie ihr damit umgehen wollt. Integriert Veränderung in euer Leben, werdet Teil der Veränderung. Übernehmt Verantwortung in allen Bereichen eures Lebens, so könnt ihr euren Weg selbst bestimmen. Unterstützt andere Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt, um ihnen zu ermöglichen, dass sie sich selbst interessensbezogen entwickeln und ausleben können. Seit 1911 begehen Frauen den „Internationalen Tag der Frauen“. Weltweit wird heute auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht. Zeit für Veränderung! 

Erfolgreiche Veranstaltung von SI-Club Münsterland-Süd/Nordkirchen beleuchtet brisantes Nahostthema

Am 14. Februar fand in der Alten Mensa im Schloss Nordkirchen ein hochkarätiger Vortrag zum „Pulverfass Nahost“ statt. In der Veranstaltung, organisiert von Soroptimist International, Club Münsterland-Süd/Nordkirchen,lieferte der renommierte Redner Ruprecht Polenz tiefgreifende Einblicke in die historischen Wurzeln und aktuellen Herausforderungen des Nahostkonflikts. Rund 80 interessierte Teilnehmer*innen besuchten die Veranstaltung.

Ruprecht Polenz, ehemaliger Bundestagsabgeordneter, langjähriger Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde, fesselte das Publikum mit seiner profunden Analyse. Zunächst erklärte Polenz, warum die globale Bedeutung der Nahostregion ein tiefes Verständnis der historischen Wurzeln und der vielfältigen Konfliktlinien zwischen Israel, Palästina und den arabischen Nachbarn erfordere. In einer profunden Analyse erläuterte er dann die diplomatischen Bemühungen einer schrittweisen Lösung für den israelisch-palästinensischen Konflikt vom Teilungsbeschluss der Vereinten Nationen 1947 über die Phase nach dem Jon-Kippur-Krieg bis hin zu den Verhandlungen in Taba und dem Oslo-Prozess. 

Polenz‘ Ausführungen verdeutlichten einerseits zentrale Herausforderungen bei der Suche nach einer dauerhaften Friedenslösung im Nahen Osten. Andererseits machten sie deutlich, dass neben territoriale und wirtschaftliche Interessen zunehmend auch ideologisch-religiöse Spannungen traten, die eine Annäherung der Konfliktparteien zusätzlich erschwerten. Dabei nahm Polenz auch die intensive israelische Siedlungspolitik der letzten Jahre kritisch in den Blick. Deutliche Worte fand er für den Terroranschlag der Hamas, den er als „außerordentlich brutal“ und „jenseits menschlicher Vorstellungskraft“ bezeichnete und als bewussten, strategisch intendierten Versuch der „Re-Traumatisieurung“ des jüdischen Volkes charakterisierte. 

Im Ausblick diskutierte Polenz verschiedene Perspektiven auf dem Weg zu einer Lösung oder zumindest Beruhigung des Konflikts. Kritisch sah er Forderungen nach einer Einstaatenlösung, besonders, wenn Israel sowohl ein demokratischer als auch ein jüdischer Staat bleiben wolle. Vor allem aber sei der Nahostkonflikt nicht monokausal und könne dadurch auch nicht rein militärisch bekämpft werden. Ein Schlüssel zur Lösung liege vielmehr in der Überwindung religiöser Konflikte und der Demokratisierung in der Region. In diesem Zusammenhang betonte Polenz auch die Wichtigkeit einer klugen israelischen Regierung, die die Entwicklung von Demokratie und die Integration verschiedener Bevölkerungsgruppen im Nahost-Gebiet stärker als bisher fördern könne. 

Seine Rede beendete Polenz mit dem berühmten Zitat von David Ben-Gurion, dem ersten Premierminister Israels: „Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist, also seien wir Realisten.“ 

Es folgte eine angeregte und spannende Publikumsdiskussion. Der Eintritt zu dem Abend war kostenfrei; statt Eintritt wurde das Publikum um eine Spende für das Friedensdorf Oberhausen, an dem Abend vertreten durch Wolfgang Mertens, gebeten. Der SI-Club Münsterland-Süd/Nordkirchenkonnte durch den informativen politischen Abend nicht nurüber 1000 Euro für das Friedensdorf sammeln, sondern bewies erneut sein gesellschaftspolitisches Engagement für Frieden, Verständigung und Menschenrechte.